Könnte ich doch nur

Wenn ich nur lange genug die Augen schließe, dann schlafe ich bestimmt ein. Dann wird der Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag und der Tag wieder zur Nacht. Einfach so. Ohne, dass etwas geschieht. Geschehen muss. Geschehen war. Könnte ich doch nur …

Wenn ich nur lange genug die Augen schließe, dann muss ich nicht schauen. Nicht in die Welt, nicht in andere Gesichter. Und schon gar nicht in den Spiegel. Bestimmt geht das. Ganz leicht sollte das gehen. Wegschauen, einfach so. Könnte ich doch nur …

Wenn ich nur lange genug die Augen schließe, dann kommen die Träume. Die schönen Träume, sie kommen bestimmt. Und lassen die Wirklichkeit verschwimmen. Dann wird aus Wirklichkeit Traum, aus Traum wieder Wirklichkeit. Mit offenen Augen im Traum erwachen. Könnte ich doch nur …

Wenn ich nur lange genug die Augen schließe, dann wird es bestimmt irgendwann leise. Klingen die Stimmen irgendwann ab. Dann werden die Schreie ihnen doch bestimmt folgen, in die Stille. Wo sie hergekommen sind. Plötzlich. Und laut. Schön ist sie, diese Vorstellung. Meine Stimme aber, sie bleibt. Eingebettet in dieses neue Leben. Mein Leben. Wie Dominosteine stehen die Dinge. Und fallen. Eines nach dem anderen. Ich sehe nicht. Ich höre nicht. Ich fühle nicht. Könnte ich doch nur …

Wenn ich nur lange genug die Augen schließe, dann wird mir bestimmt warm. Irgendwann. Aber! Innere Kälte, sie bleibt. Ich sehe, ich höre, ich fühle. Meine Augen sind geschlossen. Könnte ich doch nur …

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